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Brandabwehr

3D-Simulation für die Brandbekämpfung auf Fregatten

Das Projekt

Projekthintergrund

Auftraggeber:
Die Bundeswehr hat mit rund einer Milliarde Euro den drittgrößten Bildungsetat in Deutschland. Kaum eine Institution reicht an die Innovationskraft der Bundeswehr heran. Insbesondere im Lernen mit Neuen Medien ist die Bundeswehr in vielen Bereichen Vorreiter. Hierzu gehört beispielsweise der Einsatz von 3D-Simulationen, die Szenarien trainierbar machen, die zuvor nicht sicher geübt werden konnten.

Ziel:
Feuer an Bord eines Schiffes auf hoher See ist ein Szenario, das niemand gern am eigenen Leib erleben möchte. Gerade deshalb muss es trainiert werden, damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt und das Schlimmste verhindert werden kann. Ziel war also ein Lernszenario, welches alle Widrigkeiten realitätsgetreu abbildet und so die Möglichkeiten bietet, echte Erfahrungen in einer „unechten“ Welt zu sammeln. Ausgebildet werden sollten Soldaten der Deutschen Marine, die zur See fahren. Dabei sollten sowohl militärische Aspekte, wie das Verhalten bei Bränden in Gefechtssituationen, als auch die Zusammenarbeit mit zivilen Kräften geübt werden.

Herausforderung

Eine besondere Anforderung des Kunden Bundeswehr an das Lernprogramm waren die Kombination aus ansprechender grafischer Darstellung, einem hohen Interaktionsgrad trotz Verwendung alter Rechner und die Aufrechterhaltung der Netzintegrität des bundeswehr-internen Datennetzes. Die Lauffähigkeit ohne Installation und unter alten Betriebssystemen wie Windows 2000 / NT auf einem Pentium III-Prozessor mit einer alten Grafikkarte (Speicher nur 64 MB) erforderten eine besondere Art der grafischen Umsetzung und der Programmierung.

Lösung

Simuliert werden in einer 3D-Welt Brandsituationen an Bord einer Fregatte in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Nachdem die Lernenden die Grundlagen der Brandbekämpfung in einem klassischen Lernprogramm anhand von Fotos, Videos und 2D- /3D-Modellen mit Unterstützung von Texten und Audios erlernt haben, können sie in die Simulation einsteigen. Im Rollenspiel müssen sie dort unterschiedliche Situationen bearbeiten und auflösen. Sie erleben auf diese Weise die verschiedenen Tätigkeiten (Rollen), die bei der Bekämpfung eines Brandes notwendig sind. Geraten sie dabei in eine lebensbedrohliche Situation, so wird die Simulation abgebrochen - schließlich sollen keine falschen Handlungsweisen antrainiert werden. Die anschließende, detaillierte Auswertung der Aktivitäten ermöglicht die selbstkritische Reflexion des eigenen Handelns. So kann das im klassischen Lernprogramm erlernte Wissen in der Simulation immer wieder praktisch angewandt und vertieft werden.

Auszeichnungen

Die Software ist in einem Feldtest evaluiert worden und fand bei allen Beteiligten eine hohe Akzeptanz. Nicht nur der Projektpartner vom Marineamt in Rostock beschreibt das Lernprogramm als „zukunftsorientiertes und zukunftsweisendes Projekt“. Diese Aussage wurde auch durch die Verleihung des eLearning Awards und der Ernennung zu den Finalisten des eureleA durch zwei unabhängige Komitees unterstrichen. Dieses Lernmittel gehört zum Produktfeld „Virtual Mission Trainer“, kurz ViMiT. Im Rahmen vom ViMiT wurde die Simulation verschiedenen Berufsfeuerwehren auf Fachveranstaltungen wie der INTERSCHUTZ, der FLORIAN und dem Symposium Feuerwehrtraining präsentiert. Das Fachpublikum zeigte sich begeistert von den Möglichkeiten dieses Ausbildungsmittels. Gerade im Bereich Rettung, Brand- / Katastrophenschutz und Sicherheit ist die Idee von ViMiT, der rollenbasierten Simulation, als das zukunftsweisende Ausbildungsmittel bestätigt worden.

Der Nutzen

Das Lernprogramm „Brandabwehr an Bord von Schiffen“ mit Simulation bietet im Wesentlichen folgende Möglichkeiten:

  • aktives, selbstgesteuertes Lernen
  • das Trainieren von Verfahrensweisen
  • die Möglichkeit, sich frei durch einen Raum zu bewegen
  • das Einnehmen verschiedener Rollen
  • aus Fehlern lernen
  • Gerätebedienung
  • Objekte bewegen und manipulieren
  • Online/offline und zeit- und ortsunabhängig lernen